Rukla, 7. Februar 2017. Die Deutsche Wehrmacht wurde im Zweiten Weltkrieg von der Roten Armee aus Litauen vertrieben, nun soll die deutsche Bundeswehr innerhalb der NATO eine Demonstration der Stärke gegenüber der Roten Armee sein. Die NATO hatte eine verstärkte Truppenpräsenz in Osteuropa beschlossen. Zur offiziellen Begrüßung des von Deutschland geführten Nato-Bataillons war auch die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen angereist. Sie nahm gemeinsam mit Litauens Staatspräsidentin Grybauskaite an der Begrüßungszeremonie teil. „Für uns ist dies symbolisch und sehr wichtig“, sagt die litauische Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite.

Insgesamt sind in Litauen 1000 NATO-Soldaten stationiert. Die Bundeswehr ist mit 450 Soldaten, 26 Panzern und 170 Militärfahrzeugen vertreten. Die Nähe zur russischen Grenze beträgt nur 100 Kilometer. Eine deutliche Provokation. Hochrangige NATO-Militärs rechnen mit einer Reaktion Russlands auf die Truppenstationierung. Russland könnte nuklear bestückbare Mittelstreckenraketen in Kaliningrad einsatzbereit machen, mit denen sogar Berlin getroffen werden könnte.

Die Aufrüstung der NATO ist eine Reaktion auf die Eingliederung der ukrainischen Krim in Russland. Litauen ist wegen des russischen Vorgehens in der Ukraine besorgt um seine Sicherheit. Die Sorge ist durchaus berechtigt. Im Laufe der Geschichte wurde Litauen oft von russischen Truppen besetzt. Daraus entwickelte sich in Russland die Meinung, Litauen sei eine russische Provinz. In Litauen könnte eine ähnliche Situation entstehen wie auf der Krim, denn die Okkupation der Krim wurde damit begründet, die Krim habe immer schon zu Russland gehört.

Am 11. März 1990 hat Litauen nach dem Einmarsch der Roten Armee im Jahre 1940 seine staatliche Unabhängigkeit erklärt. Die sowjetische Regierung bestritt die Rechtmäßigkeit der Unabhängigkeitserklärung, obwohl der erzwungene Beitritt Litauens zur Sowjetunion nie angezweifelt wurde.

Es ist richtig, dass die Staaten der NATO sich gegenseitig beistehen. Aber die NATO hat 28 Mitgliedsstaaten. Es war ein Fehler, ausgerechnet NATO-Soldaten aus Deutschland in Litauen zu stationieren. Der 9. Mai, der Tag des Sieges, ist in Russland einer der wichtigsten Feiertage. Am Tag des Sieges feiert Russland seinen Sieg über Deutschland im Jahr 1945. Erst seit 1995 findet jährlich eine Militärparade statt. Der Tag des Sieges hat seit seiner Einführung im Jahre 1965 stark an Popularität gewonnen.

Autor: Wilhelm Klumbies